Alles kostenlos?
Die kostenlos Angebote haben in den letzten Jahren nahezu explosionsartig zugenommen. Der wesentliche Träger dieser Welle ist das Internet. Durch den direkten online Vergleich von genormten Produkten durch dem user, dem potenziellen Kunden, können schnell die günstigsten Anbieter herausgefiltert werden.

Die ersten kostenlosen Produkten waren kostenlose Software zum downloaden. Pfiffige Werbeleute übertrugen das System auf Finanzprodukte, das erste Girokonto kostenlos und die kostenlose Kreditkarte wurden zum Renner. Erfolgreiche Kampagnen werden von der Konkurrenz schnell kopiert.

Heute gehört es quasi zum Überleben in der online Bankbranche, zumindest ein kostenloses Konto als Lockangebot anzubieten. Die Produkte unterscheiden sich heute kaum noch von einander, deswegen ist der Wettbewerb um Neukunden oder das Abwerben von Bestandskunden oft die einzige Möglichkeit, wenigstens die bisherigen Umsätze zu halten. Gratis Kreditkarten oder kostenlose Depots Angebote sind aber immer genau von den Banken oder Finanzinstituten kalkuliert. Die Bank holt sich oft Ihren Ertrag durch in den Fußnoten versteckte Vertragsklauseln, die das Produkt dann doch kostenpflichtig werden lassen. Oder sie hoffen auf lukrative Folgegeschäfte, wie z.B. die Überziehung von Girokonten, wo dann zweistellige Dispozinsen fällig werden.

Auch eine Gewohnheit der Deutschen wird kalkuliert: Sie wechseln ungern die Bank. Einmal Kunde immer Kunde denkt so mancher Bankstratege. Aber gerade bei den kostenlosen Angeboten lohnt sich oft das Bank Hopping. Ist die kostenlose Kreditkarte nur im ersten Jahr gebührenfrei, lohnt sich die Kündigung zum Jahresende und der Wechsel zum nächsten gratis Anbieter.